Die 4 häufigsten Fehler beim Wareneinkauf und wie du sie vermeidest

Zugegeben, der Wareneinkauf ist eines der komplexesten Kapitel im Online Handel, aber ein enorm wichtiger zugleich. Schließlich bestimmen deine Einkaufskonditionen, wie dein Gewinn ausfällt. Insbesondere Einsteigern unterlaufen typische Fehler in der Einkaufsorganisation, die du vermeiden kannst. Wir zeigen dir, welche das sind und wie du sie umgehst.

So umgehst du die Tücken beim Wareneinkauf

1. Mein Lieferant bietet mir immer die besten Preise, darauf kann ich mich verlassen.

Nein, kannst du nicht! Der Handel ist wie ein Haifischbecken: Jeder kämpft um den besten Brocken. Daher musst du immer wachsam auf der Suche nach den günstigsten Preisen sein.

  • Überprüfe regelmäßig die Preise deiner Lieferanten und vergleiche sie mit den gängigen Marktpreisen. Führen möglicherweise Nachfolgemodelle, strategische Kurswechsel der Hersteller oder spontane Trends an den Märkten zu Preissenkungen? Das wichtigste ist, dass du konkurrenzfähig bleibst. Schließlich bewegst du dich auf einem dynamischen Markt mit dynamischen Preisen.
  • Wiederkehrende Nachverhandlungen der Einkaufspreise sind Usus, also setze dich mit deinen Lieferanten regelmäßig zusammen und verhandle die Preise und Konditionen. Erstelle eine Liste mit den klaren Zielen und Argumenten für deine Verhandlungen. Mache dir beispielsweise Gedanken, mit welchem Preis du noch leben könntest oder ab wann du eine Zusammenarbeit ausschließt. Damit signalisierst du deinem Verhandlungspartner, dass du gefestigte Vorstellungen hast und dich nicht über den Tisch ziehen lässt.
  • Beziehe über den Einkaufspreis hinaus auch die Einkaufsnebenkosten in die Verhandlungen mit ein. Somit hast du mehr Verhandlungsargumente. Das können zum Beispiel Lieferkosten, Mindermengengebühren, Mengenrabatte, Boni auf deinen Jahresumsatz, ein erweitertes Zahlungsziel oder Skonto sein. Lieferanten schrauben manchmal lieber an den Konditionen als an den Preisen. Mache dir das zu Nutze und bleibe in der Verhandlung hartnäckig.
  • Wenn du gut informiert bist, signalisierst du, dass du ein ernstzunehmender Verhandlungspartner bist. Also recherchiere, ob es neue Lieferanten oder Veränderungen in der Marktsituation gibt. Damit hast du ein Druckmittel in der Hand, denn dein Lieferant ist sehr daran interessiert, dich als Kunden zu halten.
  • Wichtig: Wahre den partnerschaftlichen Umgang mit deinem Lieferanten, sodass er dir weiterhin wohlgesonnen ist. Das stärkt euer handelspartnerschaftliches Verhältnis zu einander.

2. Mein Lieferant verspricht mir den besten Kundenservice, weil er mit dem Hersteller in direktem Kontakt ist.

Was dein Lieferant verspricht, kannst du auch. Warum fragst du nicht selbst beim Hersteller nach den günstigsten Konditionen?

  • Kaufe nah an der Produktionsquelle, also direkt beim Hersteller. Zwischenhändler und Wiederverkäufer werden einen Aufschlag verlangen, schließlich wollen sie auch etwas verdienen. Händler findest du in speziellen Business-Suchmaschinen.
  • Halte auf Großhandels-Marktplätzen Ausschau nach passenden Angeboten für dein Warensegment. Dort findest du häufig Rest- und Sonderposten, die unter den Herstellerpreisen angeboten werden.
  • Auf Messebesuchen kannst du wertvolle Kontakte zu Herstellern schließen. Wenn du dir im Vorfeld die Aussteller anschaust und auswählst, empfehlen wir dir, im Vorfeld einen Termin mit einem passenden Mitarbeiter auszumachen. So kommst du ohne Wartezeiten direkt an den richtigen Kontakt.

3. Die besten Lieferanten sind die alteingesessenen, sie haben Erfahrung und einen guten Ruf.

Ach wirklich? Vielleicht setzen neue Lieferanten ja auch alles daran, sich einen guten Ruf zu erwerben und erkaufen sich ihr Renommee mit günstigen Konditionen? Davon könntest du profitieren.

  • Es kann vorteilhaft sein, wenn du dich mit neuen Lieferanten einlässt, da sie häufig verhandlungsbereiter sind. Allerdings fehlt meist der allgemeine Erfahrungsschatz bezüglich ihrer Verlässlichkeit. Strebe daher einen gesunden Mix aus alteingesessenen und neuen Lieferanten und Importeuren an.

Auf diesen Business-Suchmaschinen findest du eine Vielzahl an nationalen und internationalen Herstellern/Lieferanten:

https://diedeutscheindustrie.de/
In der Datenbank sind rund 43.000 Unternehmen verzeichnet. In Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) bleibt diese Datenbank immer auf dem aktuellen Stand.

http://www.europages.de
Auf Europages findest du Hersteller aus Europa. Die Suchmaschine verfügt über rund 3 Millionen Einträge von Dienstleistern und Großhändlern.

https://de.kompass.com/
Auf der internationalen Plattform sind 5 Millionen Unternehmen aus 50 Ländern eingetragen.

https://www.wlw.de/
Auf der deutschen Suchmaschine sind 540.000 B2B-Anbieter eingetragen.

4. Mein Sortiment ist absolut stimmig, weil ich meinen Kunden alles aus einem Segment anbiete.

Möchtest du dich länger mit Waren beschäftigen, die dich Zeit und Geld kosten oder lieber effizient ein- und verkaufen? Natürlich kann ein tiefgehendes Sortiment vorteilhaft sein. Dennoch profitierst du nur, wenn deine Kunden Bedarf haben.

  • Analysiere deine Verkaufszahlen und wirf ineffiziente Waren aus dem Programm. Anhand der Auswertung erkennst du, für welche Artikel sich aufwändige Nachverhandlungen bei deinen Lieferanten lohnen und auf welche du vielleicht besser komplett verzichtest.

Und wie behältst du den Überblick über den Wareneinkauf?

Vielleicht fragst du dich jetzt, wie du die Analyse der einzelnen Lieferantenkonditionen bewältigst? Ein bisschen Arbeit wirst du investieren müssen. Am besten holst du dir ein Warenwirtschafts-System zur Hilfe. Nur auf diese Weise bist du in der Lage, dem raschen Preis- und Marktwandel gewachsen zu sein. Außerdem siehst du die Auswertung deiner Unternehmensdaten in der Regel auf Mausklick.
Verschaffe dir einen Überblick über

  • Lieferanten pro Artikel
  • Einkaufspreise
  • Anschaffungsnebenkosten
  • „Renner und Penner“ Listen – eine Schnell-Übersicht über Artikel, die gut und schlecht laufen
  • Bedarfsplanung

Ein Online ERP ist softwaregestützte Hilfe für den Wareneinkauf

Eine ERP Software, wie reybex beispielsweise, unterstützt dich optimal in deiner Einkaufsplanung. Dir steht innerhalb der Software ein Material Ressource Planning System zur Verfügung. Damit erstellst du automatisiert Einkaufslisten, wenn beispielsweise Mindestbestandsmengen eines Artikels im Lager erreicht sind. Bestellungen kannst du aus der Planungs-Liste heraus direkt über die EDI Schnittstelle an deine Lieferanten übermitteln. Oder du wählst einen neuen Lieferanten aus, bei dem du möglicherweise günstiger bestellst.
Details zu deinen Lieferkonditionen siehst du jederzeit in deinen Artikelstammdaten. In den Einkaufsinfosätzen überblickst du die Einkaufspreise deiner Lieferanten zu den einzelnen Artikeln. Das erleichtert dir den Vergleich deiner Lieferanten und ihrer Konditionen. Über die Renner- und Penner-Listen wertest du deine gut und schlecht laufenden Artikel aus.

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