ERP & Big Data: Zwei mächtige Daten-Tools

Das neue Zeitalter digitaler Technologien hat auch den Konsum verändert. Shopping ist für kommende Generationen viel mehr als nur Mittel zum Zweck und in die Geschäfte gehen wir wieder viel mehr, um zwischenmenschliche Begegnungen zu erleben. Aber menschliche Zuwendung wird simulierbar und Avatare, Bots und Roboter übernehmen Aufgaben in der Verkaufsberatung.

Bei der gesamten Entwicklung spielen Daten eine wesentliche Rolle, denn die nächste Generation Computer- und Kommunikationssysteme wird zunehmend datenzentriert sein. Business Intelligence Tools und  Techniken helfen nicht nur bei der Entscheidungsfindung, sondern treffen Qualitätsentscheidungen. Mit den Fortschritten der Datenerfassung, Datenanalyse und Datenspeicherung wird Big Data in der Lage sein, Organisationen an die neuen Trends heranzuführen und ihnen erlauben, eine höherwertige Realisierung von Geschäftsmodellen durchzuführen.

Um aus Daten Transaktionen zu machen und aus diesen schlussendlich auch Innovationen umzusetzen, braucht es eine andere Art von Infrastruktur. Cloud-basierte ERP-Systeme haben sich längst dem Aufkommen von Big Data angepasst und ihr Layout anhand der Bedürfnisse von Organisationen aufgestellt. Basierend auf Informationen und Modellen von anderen Parteien sowie Kenntnissen aus eigenen Datenanalysen entstehen neue, wertschöpfende Anwendungen, wie KI-gestützte Chatbots oder andere technisierte Shopping-Erlebnisse.

Warum Big Data für den Handel der Zukunft notwendig ist

Die Robotisierung ist eine selbstverständliche Entwicklung, denn sie wird vorangetrieben durch die Vertreter der Generation Z. Die ist jünger als 20 und gehört zukünftig zu einer der stärksten Käufergruppen. Diese Generation hat andere Vorstellungen vom Shopping als das heute der Fall ist und genau diese Vorstellungen führen dazu, dass sich das Einkaufen vom Shopping trennt. Der Kontakt zu echten Menschen und die persönliche Beratung ist aber auch ihnen wichtig, wie eine Studie von QVC zeigt. “Wie kauft Deutschland übermorgen ein?” zeigt, dass wir zwar bald in Holo-Welten abtauchen, aber auch die reale Welt um uns herum Einfluss auf den Konsum nimmt.

Aber diese wird angereichert sein mit digitalen Technologien wie Computer, Avataren, Holografien oder eben Robotern. Bedarfsgerechtes Einkaufen trennt sich vom erlebnisorientierten Shopping, wo Kunden beispielsweise über einen virtuellen Shop Produkte von allen Seiten betrachten können und die Beratung vor Ort ein Service-Roboter übernimmt. Doch diese Erlebnisse können nur gelingen, wenn im Vorfeld große Datenmengen zur Verfügung stehen.

Genau hier kommt Big Data ins Spiel. In den Workshops für die QVC-Studie zeigte sich, dass 38 % der Deutschen bereit sind, diese Daten für billigere Angebote herzugeben. Männer tun das dabei mehr (46 %) als Frauen (30 %). Durch die übermittelten Daten lassen sich Muster in den Gewohnheiten der Kunden oder Veränderungen ihrer Bedürfnisse erkennen. Auch Trends, von denen die Unternehmen nicht mal was ahnen, können durch Künstliche Intelligenz und Big Data erkannt werden.

Zentral gesteuert werden die Unmengen an Daten von ERP-Systemen, vornehmlich in der Cloud statt On-Premise. Dort stehen sie auch für Analysen zur Verfügung, mit denen sich die Produkte und Leistungen von Unternehmen verbessern lassen. Mit der dadurch gewonnenen Transparenz können Lieferketten transparent abgebildet, vorausschauende Szenario-Planungen realisiert und nachhaltige Aspekte in Wertschöpfungsketten gefördert werden.

Wo liegt der Mehrwert von Big Data für Unternehmen?

All die genannten Zukunftsvisionen wären ohne Datenmaterial null und nichtig. Big Data sind Daten mit großem Volumen, also Umfang, großer Vielfalt in Form von strukturierten, unstrukturierten und halb-strukturierten Daten, sowie großer Änderungsgeschwindigkeit. Es gibt Aussagen darüber, dass 90 % der Daten weltweit erst in den letzten 2 Jahren erstellt wurden.

Da immer mehr Geräte netzwerkfähig und individuell adressierbar werden, steigt die Menge an Informationen und Konnektivität exponentiell.

ERP-Systeme arbeiten mit den großen Mengen unstrukturierter Daten und analysieren diese angereichert mit Künstlicher Intelligenz oder Machine Learning. ERP-Systeme haben das Potenzial die Unternehmensdaten in einer einzigartigen Datenbank zu speichern, was sie zu einem zentrierten Wissenssystem machen. Die Harmonisierung der Daten, extern sowie intern, setzt ein hohes Vertrauen in die Rohdaten voraus.

Diese Vertrauen können ERP-Systeme bereits heute gewährleisten, in dem organisationsinterne Maßnahmen und Verfahren integriert werden. So können die Daten die Funktionalität von ERP-Systemen erweitern und zusätzliche, wichtige Kommunikationskanäle in die Software einbinden.  Während Daten zu einem großen Teil in Social Media entstehen, müssen ERP-Systeme in der Lage sein, auch diese Daten zu verarbeiten. Die Integration beispielsweise zwischen Personalmanagement und LinkedIn würde Rekrutierungsmaßnahmen erheblich erleichtern.

reybex_Das echt Cloud ERP System

Wofür lässt sich ERP mit Big Data einsetzen?

Big Data hat bereits heute großen Einfluss auf die zukünftige Funktionalität von ERP-Systemen, werden aber zukünftig Organisationen noch besser ermöglichen, auf eine datenbasierte Strategie zu setzen. Mit der umfassenden Ansicht verschiedener Datensätze lassen sich beispielsweise noch tiefere Einblicke in die Stammdaten, beispielsweise von Kunden, gewinnen. Das Stammdatenmanagement gilt als wichtige Basis für Big Data und macht Informationen zur neuen Währung in Unternehmen.

Stammdaten, also die Grunddaten in Unternehmen, sind von entscheidender Bedeutung für Geschäftsprozesse. Die Verwaltung, also die Sammlung, Selektion und Analyse, unter Beibehaltung und Sicherstellung einer hohen Datenqualität, übernimmt zukünftig das ERP-System. Zusammen mit dem Pool aus verschieden strukturierten Daten, Big Data, profitieren Unternehmen von Trendanalysen, Produktsteuerung und optimierten Ablaufprozessen.

ERP-Software verhindert, dass Datensilos entstehen, die das tägliche Geschäft zum Kraftakt machen. Die notwendigen Informationen sind dann zur Hand, wenn sie gebraucht werden und alle Beteiligten haben in Echtzeit Zugriff darauf. Die permanente manuelle Datenpflege entfällt, was auch die Fehlerquote eliminiert. Die Verlässlichkeit hinsichtlich der Datenqualität ist durch die integrierten, internen Sicherheitsstandards gewährleistet.

Was sind die Vorteile von Big Data Stammdaten?

Unternehmen bleiben auch weiterhin wettbewerbsfähig, wenn sie in der Lage sind, das Potenzial großer Datenmengen wertschöpfend zu nutzen. Die optimierte Datennutzung bringt wirksamere Strategieentscheidungen mit sich und gestaltet Geschäftsprozesse effizienter und kostensparender. Das intelligente Stammdatenmanagement hilft bei der Gestaltung neuer Geschäftsmodelle und verbesserte Prozesse wandeln sich in neue Produktentwicklungen oder Services.

Die Mustererkennung gilt als einer der Erfolgsfaktoren für den Handel der Generation Z, denn sie erlaubt das Verhalten von Kunden und ihre Bedürfnisse vorherzusagen. Weitere Vorteile von ERP-Systemen, die mit Big Data angereichert sind, liegen in der Gewinnung von entscheidungs- und steuerungsrelevanten Informationen entlang der Wertschöpfungsketten.

Technologiebetriebene Innovationen verändern Unternehmensstrukturen und Wettbewerbssituationen nachhaltig. Managementorientiertes Denken und Handeln setzt aber die Auseinandersetzung mit Big Data voraus. Die nächste Generation ERP-Software:

  • bietet Informationen jederzeit und überall
  • analysiert und interpretiert Big Data
  • plant und steuert Unternehmensabläufe
  • bietet vollständige Transparenz über den Status sämtlicher Prozesse und Produkte
  • garantiert die Sicherheit der Daten und Prozesse
  • ist nach außen hin offen
  • trifft oder bereitet Entscheidungen vor
  • lässt sich auf Knopfdruck ausrollen (Instant Deployment)
  • ist speziell auf Bedürfnisse einzelner Branchen zugeschnitten
  • ist die Single Source of Truth
  • wird zu “Avataren” auf den digitalen Marktplätzen der Zukunft
  • steuert und integriert sämtliche Prozesse und Anwendungen

Wohin entwickeln sich ERP-Systeme?

ERP-Systeme sind die zukünftigen Taktgeber in Unternehmen und bieten den Mehrwert aus der Vernetzung von Menschen, Produkten und Maschinen. Die Prozesse und Anwendungen lassen sich an den betriebswirtschaftlichen Zielen und Prozessen ausrichten und damit sorgen ERP-Systeme für eine umfangreiche Planung und halten sämtliche Stammdaten zentral vor. Die Software wird zur vollumfänglichen Schnittstelle zu Kunden und Lieferanten.

Vollständig mobil und mit jedem beliebigen Gerät erreichbar: das wird das ERP der Zukunft bieten müssen. Darüber hinaus muss sich ihre Usability mit den modernen Bedienkonzepten der IoT-Systeme anpassen. Dazu gehören auch AR/VR-Techniken, die zu selbstverständlichen Bestandteilen von ERP-Anwendungen gehören werden. Neben der Hauptaufgabe von ERP als zentraler Prozess- und Daten-Hub steigt ihre Bedeutung als Single Source of Truth weiter an.

Die zukünftigen ERP-Systeme sind längst nicht mehr so starr wie die heutigen Systeme und gewährleisten die Betriebswirtschaft im Rahmen der digitalen Transformation. Denn durch den noch deutlich stärker werdenden Wettbewerb und Preisdruck sind konsistente Waren- und Wertekreisläufe unerlässlich. Das gilt auch für eine hohe Kostentransparenz. Aus einzelnen ERP-Systemen werden Plattformen, ohne die Unternehmen die Herausforderungen der nächsten Jahre nicht meistern werden.