Black Friday & Cyber Monday – wie Online-Händler trotz Rezession Marktanteile gewinnen
Konsumklima in Deutschland auf steiler Talfahrt
Überkapazitäten und leere Regale – welche Strategien für Black Friday und Cyber Monday?
5 Strategien für Black Friday und Cyber Monday 2022
Der 25. November 2022 ist eigentlich der erste von zwei herausragenden Shopping-Feiertagen, denn es ist Black Friday. Dicht gefolgt vom Cyber Monday am 28.11., bei dem wieder satte Rabatte den Konsumenten zum Kauf verleiten sollen. Beide Höhepunkte für Shopping-verwöhnte Kunden locken eigentlich mit einmaligen Sonderpreisen, mit denen sich die Wunschzettel für Weihnachten abarbeiten lassen.
Black Friday: 25. November 2022
Cyber Monday: 28. November 2022
Doch es ist auch Rezession und eine seit 70 Jahren einmalige Inflation von über 10 % lähmt die Kauflust. Das Shopping-Vergnügen an Black Friday und Cyber Monday droht ein Reinfall zu werden, denn die Verbraucher hierzulande halten sich zurück. Die Einkaufslust ist gedämpft, schon jetzt sorgt sich der Einzelhandel um das Weihnachtsgeschäft. Das liegt aber auch an Lieferproblemen auf den stark angespannten Handelsrouten rund um den Globus.
Die anhaltenden Lieferprobleme führen schon jetzt primär im Bereich der Unterhaltungselektronik zu enttäuschten Kunden. Die Lieferengpässe und die hohen Energiepreise machen nicht unbedingt Lust auf zügelloses Einkaufen an Black Friday und Cyber Monday.
Der stockende Welthandel, die wiederkehrenden Lockdowns beim Exportweltmeister China und die starke Teuerung haben dazu geführt, dass die Menschen deutlich stärker auf die Preise achten und sich genau überlegen, was sie wirklich benötigen. Indes haben viele Händler die Lager durch allgemeine Konsumzurückhaltung und die Folgen von Inflation und Preissteigerungen die Lager voll.
Konsumklima in Deutschland auf steiler Talfahrt
Der Konjunkturindikator der Nürnberger GfK-Marktforscher sank im September zum dritten Mal in Folge. Die Prognose für Oktober 2022 steht nach dem starken Rückgang bei minus 36,8 Punkten. Der Indikator für die Einkommenserwartung sank mit -67,7 % auf ein neues Allzeittief, seit 1991 wurde bislang kein niedrigerer Wert gemessen. Die deutlich geschrumpfte Kaufkraft und das niedrige Konsumklima werden die rezessiven Tendenzen für die deutsche Wirtschaft noch verstärken, so GfK in einer Pressemitteilung.
Die steigenden Preise sowie die wirtschaftliche Lage haben auch dazu geführt, dass Online-Händler Überbestände in einigen Produktkategorien aufgebaut haben. Diese gilt es jetzt an Black Friday und Cyber Monday effizient zu vermarkten, um so Wertverluste zu reduzieren. Das Paradox der einerseits leeren Regale und andererseits übervollen Lager basiert auf dem komplexen Konstrukt aus Lieferkettenproblemen, Rohstoffknappheit, zurückhaltender Kunden und sinkendem Konsumklima.
Überkapazitäten und leere Regale – welche Strategien für Black Friday und Cyber Monday?
Der Bereich E-Commerce hat schwere Monate hinter sich, denn der Branchenverband bevh verzeichnete bei der Erhebung vom 2. Quartal 2022 einen Rückgang der Geschäfte von 9,6 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum, so das E-Commerce Magazin in einer Veröffentlichung. Auch mit Blick auf die europäischen Zahlen sieht es nicht gut aus. Die Online-Verkäufe in Europa gingen um 13 % zurück, das Bestellvolumen sogar um 17 %.
Die vollen Lager enthalten häufig Waren mit kurzem Lebenszyklus oder finden sich vorwiegend bei Produkten, für die in absehbarer Zeit eine neue Version auf den Markt kommt. Auch der erneute Verkauf von Retouren führt zu Überbeständen, die für Händler häufig ein großes Verlustgeschäft sind. Doch Black Friday und Cyber Monday 2022 sind eine Chance für Online-Händler und Konsumenten gleichermaßen, denn die Überbestände sind eine attraktive Option für Sonderangebote an den beiden wichtigen Handelstagen im Jahr.
5 Strategien für Black Friday und Cyber Monday 2022
#1 Jetzt mit der Planung starten
Kunden planen bereits im Voraus, welche Produkte sie an diesen beiden Tagen kaufen wollen. Daher ist eine rechtzeitige Planung das A und O für erfolgreiche Umsätze am Black Friday und Cyber Monday 2022!
Der Kontakt zu Lieferanten sollte ohnehin ganzjährig bestehen. Doch die Vorbereitungen für die beiden Highlights können dabei helfen, dass genauere Lieferfenster vereinbart werden, spezielle Angebote über den persönlichen Kontakt zustande kommen oder Produkte angeboten werden, die der Lieferant selbst gerade auf Lager hat und dringend loswerden will.
Auch wenn die beliebtesten Kategorien am BFCM in der Regel Smartphones, Tablets und andere Unterhaltungselektronik sind, sollten andere Produktkategorien nicht automatisch ausgeschlossen werden. Die Analyse von idealo zeigt, dass Staubsauger, Lautsprecher, Fernseher und Kopfhörer gute Chancen haben, auf großes Interesse bei den Kunden zu stoßen
#2 Marketing vorbereiten
Was nützt das beste Angebot, wenn keiner davon weiß? Marketingkampagnen gehören zu Black Friday und Cyber Monday 2022 dazu, und zwar am besten heute schon! Denn inzwischen wird Kunden über soziale Medien oder Fachmagazine immer häufiger geraten, bereits vor den beiden Shopping-Tagen nach Schnäppchen Ausschau zu halten.
Aber das Überfluten mit Werbebotschaften ist dabei unbedingt zu vermeiden. Stattdessen ist das Bewerben eines Megadeals empfehlenswert. Ein Produkt mit großer Reichweite, dessen Preis viel Aufmerksamkeit anzieht und das mit wenigen Klicks in einem einfachen Bestellverfahren online bestellt werden kann.
Die Kampagnen müssen Social Media berücksichtigen, frühere Kunden beispielsweise per E-Mail-Newsletter ansprechen und der Einkauf unbedingt mobil getätigt werden können.
Quelle: idealo.de
#3 Starke Online-Präsenz
Um durch den Abverkauf von Altbeständen, Restposten oder Überkapazitäten neuen finanziellen Spielraum zu erhalten, muss für hohe Reichweite und Sichtbarkeit gesorgt sein. Das gilt auch für besondere Angebote für Black Friday und Cyber Monday 2022.
Ein perfekt aufgestellter Online-Shop ist in Google Maps gelistet, hat Bewertungen, auf die reagiert wird, ist technisch auf dem neuesten Stand, in Social Media vertreten und natürlich für die Suchintentionen der Zielgruppe inhaltlich optimiert. Aussagekräftige Produktbeschreibungen, Lagerbestände in Echtzeit und hochwertige Produktfotos ergänzen den perfekten Online-Shop.
#4 Marktplätze nutzen
Marktplätze wie Kaufland oder die Global Player Amazon und eBay bieten Möglichkeiten der Verknüpfung mit dem eigenen Shop-System. Ein leistungsstarkes ERP-System, wie das von reybex, bietet die entsprechenden Schnittstellen zu den erfolgreichsten Marktplätzen.
Die Pflege der Lagerbestände erfolgt nur einmal im System und von da aus werden die Daten in Echtzeit auf den angeschlossenen Plattformen aktualisiert. Über entsprechende Zusatzfunktionen lassen sich Angebote, zeitlich begrenzte Rabatte oder spezielle Kampagnen für Black Friday und Cyber Monday in der Software planen. Die Realisierung erfolgt dann automatisch.
#5 Aus Spontankunden Stammkunden machen
Kundenbedürfnisse sind schwer einzuschätzen in diesen Zeiten. Der Markt ist ausgesprochen dynamisch und von mehreren Krisen belastet. Da ist es umso wichtiger, regelmäßig mit Kunden zu kommunizieren, um so Trends zu erfassen, neue Bedürfnisse aufzugreifen und die Zielgruppe besser kennenzulernen.
Ob per Direktnachricht, Messenger, klassischer E-Mail, im Live-Chat oder auf sozialen Medien: die Kommunikation mit dem Spontankäufer führt zu einer ersten emotionalen Bindung, auf die langfristig aufgebaut werden sollte.
Sind Kunden mit den Serviceleistungen, der schnellen Bearbeitung von Anfragen und der zuverlässigen Lieferung an Black Friday und Cyber Monday 2022 zufrieden, kaufen sie gerne wieder in diesem Online-Shop ein. Personalisierte E-Mails, eine gut durchdachte Vorstellung (Über uns) oder eine nette Danke-Botschaft können Wunder bewirken und führen zu einzigartiger Customer Experience, die für Wettbewerbsvorteile auch nach BFCM sorgt.
Fazit: Black Friday und Cyber Monday 2022 mögen unter erschwerten Bedingungen stattfinden. Aber die Umsatzzahlen zum Weihnachtsfest 2021 zeigen auch, dass die Deutschen rund 20 Millionen Euro in Online-Shops ausgegeben haben.
Selbst wenn diese Zahl nicht wieder erreicht wird, so ist das Volumen doch groß genug, um als Online-Händler von den beiden wichtigsten Shopping-Tagen vor Weihnachten profitieren zu können. Eine positive Grundstimmung, eine rechtzeitige und durchdachte Planung, leistungsstarke ERP-Software und die richtige Auswahl der perfekten Produkte machen Black Friday und Cyber Monday 2022 zu einer mehr als lösbaren Herausforderung.
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