Onlinehandel im Metaverse: Diese Potenziale bietet der digitale Raum für den E-Commerce

Metaverse

Wenn wir uns im Metaverse bewegen, dann ist die reale Welt ausgeblendet. Dort verwenden wir eine digitale Version von uns selbst und unser Avatar kauft mit Kryptowährungen digitale Objekte ein. Unser Avatar ist so einzigartig wie unser Fingerabdruck und nur wir können ihn verwenden. In der virtuellen Welt treffen wir Freunde, essen zusammen, besuchen ein Konzert oder sehen uns einen Kinofilm an.

Natürlich trägt dabei der Avatar bereits die neueste Version der limitierten Sneaker der bekanntesten Luxus-Marke an seinem digitalen Fuß. Durch NFT ist das Metaversum eine große Shopping-Mall geworden, in der Händler nicht fehlen dürfen.

Was ist das Metaverse?

NFT können den Besitz eines digitalen oder physischen Produkts darstellen. So lassen sich Lieder, Kunstwerke, Textilien oder Eintrittskarten im Metaverse verkaufen. Mit dem Weiterverkauf von NFT können Inhaber zusätzliches Einkommen generieren. Die Non-Fungible Token funktionieren auch als VIP-Tickets für Konzerte oder die Gewährung von exklusiven Zugängen in einen Backstagebereich.

Der physische Schuh hat längst seinen digitalen Zwilling im Metaverse erhalten. Kein Wunder also, dass Unternehmen wie Nike oder adidas bereits an ihren virtuellen Produktwelten arbeiten und daran forschen. Die Technik hinter einem NFT kann das Eigentum sicherstellen und verbindet das virtuelle Schuhwerk mit seinem physischen sowie digitalen Besitzer bzw. Avatar.

Was bedeutet das Metaverse für den Onlinehandel?

Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und den Technologien von Augmented und Virtual Reality ist die Entwicklung des Metaverse schnell vorangeschritten. Das hat auch zur Entwicklung digitaler Produkte und Dienstleistungen geführt. Die digitalen Zwillinge repräsentieren dabei diese Produkte und Dienstleistungen in jeder Phase ihres Lebenszyklus aus der realen Welt. Tommy Hilfiger entwirft seine Produkte bereits vollständig digital, und zwar von der Skizze über die Materialauswahl bis zum fertigen Produkt.

Ikea und Amazon liefern Augmented-Reality-Anwendungen, mit denen Kunden die Produkte virtuell ausprobieren, testen und visualisieren können. Das findet in den eigenen vier Wänden statt, was einen erheblichen Mehrwert für die Kunden bietet. Doch es reicht nicht aus, isolierte Anwendungen mit AR oder VR zu entwickeln, um sagen zu können, ein Unternehmen ist im Metaverse.

Vielmehr geht es um die verstärkte Nutzung der technologischen Fortschritte, die einen ersten Schritt ins Metaversum bedeuten. Auch sollten Unternehmen nicht das Potenzial unterschätzen, welches das Metaverse bietet. Einige Experten gehen davon aus, dass es das traditionelle Geschäft von Plattformen und Marktplätzen schon bald übertreffen wird.

Das Metaverse als Ergänzung zum Onlineshop

Es gibt eine Vielzahl an möglichen Anwendungsfällen, die Unternehmen und Online-Händler schon heute umsetzen können. Die Digitalisierung von Produkten mit Werbung durch AR oder VR ist eine der vielen Möglichkeiten. Virtuelle Showrooms, Geschäfte und Shows bieten direkte Mehrwerte für die Kunden, verstärken ihre Bindung ans Unternehmen und bieten ihnen Möglichkeiten, die Produkte vorab in realer / virtueller Umgebung zu testen.

Das führt am Ende zu mehr Bestellungen und Umsatz, reduziert aber auch gleichzeitig die Zahl der Retouren, was zu weiteren Kostenersparnissen führt. Einkaufen über Apps, soziale Netzwerke oder spezielle Webseiten werden für uns in wenigen Jahren bereits Standard sein. Die Auswahl wird grenzenlos sein und die Preise lassen sich leicht vergleichen. Das Bestellen erfolgt mit wenigen Klicks und durch Gamifizierung kombiniert sich Unterhaltung mit Einkaufserlebnis.

Die Luxusmarke Balenciaga hat einen virtuellen Laden im Online-Game Fortnite platziert und Gucci sowie IWS sind ebenfalls bereits im Metaverse auf der Suche nach ihren Zielgruppen. Überraschenderweise sind es die sonst eher träge und konservativ geführten Luxusmarken, die früh den Weg in die Welt der Zukunft gefunden haben.

Gucci-Store auf der Spiele-Plattform Roblox: Quelle: Süddeutsche

Schon 2019 lancierte Louis Vuitton die ersten „Skins“ für das Spiel League of Legends. Später folgten digitale Outfits, und in Fortnite bekam Balenciaga Gesellschaft von Moncler.

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Wie Online-Händler das Metaverse nutzen können

Das Metaverse ermöglicht eine interaktive und grenzenlose Welt und wird als das Internet der Zukunft beschrieben. Wenn sich Kunden als Avatare im virtuellen Raum neue Freunde suchen, ein Haus kaufen oder ins Konzert gehen, dann ist in diesem Paralleluniversum auch Konsum möglich. Mit NFT, den einzigartigen, digitalen Objekten auf der Blockchain, lassen sich nahezu alle Produkte im Metaverse abbilden und verkaufen.

Walmart, Kaufland oder H&M sind nur einige der bekanntesten Marken, die den ersten Schritt bereits gemacht haben. In der EHI-Studie „Metaverse im Handel“ gaben 77,3 % der befragten Händler an, sie würden auf virtuelle Beratung im Metaverse zurückgreifen. 69,2 % würden dort auch Werbung schalten und fast 80 % sind davon überzeugt, dass das Metaverse für eine höhere Markenbekanntheit oder ein besseres Image sorgen könnte.

Das Metaverse ist eine sinnvolle Ergänzung zum Online-Shop und sollte als Bindeglied zwischen physischer und virtueller Welt verstanden werden. Es geht konkret um neue Omnichannel-Erlebnisse wie virtuelle Showrooms. Avatare werden zu Models, die virtuelle Fashion unterschiedlicher Marken und Hersteller vorstellen. Mode wird zunächst virtuell zugänglich und erst dann produziert.

Für alle Unternehmen und Online-Händler ist es wichtig, zu verstehen, dass die Nutzungsgewohnheiten der digitalen Generation nicht mehr im klassischen Sinne zwischen einer Online- und Offline-Welt differenzieren. Für sie und viele andere Kunden bedeuten virtuelle Gegenstände reales Prestige. Daher müssen sich Online-Händler in virtuellen Welten positionieren, um ihre aktuelle Relevanz auch in Zukunft halten zu können.

Eine schöne Idee hatte die Supermarktkette Kaufland, die eine Insel mit dem Namen Kaufisland in einem der erfolgreichsten Videospiele Nintendos, Animal Crossing: New Horizons, entwickelt hat, auf der der Filialleiter in Form eines virtuellen Avatars mit Kulleraugen und Namen „Phil Leita“ die Spieler kurzweilig über das Thema Nachhaltigkeit im Lebensmittelhandel aufklärt.

Fazit: Metaverse – Buzzword oder Zukunft?

Die Erwartungshaltung der digitalen Generation bringt große Veränderungen und Herausforderungen für den Online-Handel mit. Das Metaverse ist aber auch eine riesige Chance für Händler und Hersteller, auf diesen Plattformen neue Umsätze zu generieren, Designs zu erproben und Communities aufzubauen. Die Investitionen sind gigantisch und das Metaverse hat das Potenzial, über die nächsten 15 Jahre ähnlich einflussreich wie die Entwicklung des Internets zu werden.

Die volldigitale Welt bietet ganz neue Umsatzströme. Diejenigen Händler, die dort als erstes auftauchen und verstehen, wie sich das Metaverse entwickelt, werden einen deutlichen Vorsprung gegenüber ihren Wettbewerbern haben und erfolgreicher als Nachzügler sein. Setzen Sie zunächst den Fokus auf die Vermarktung Ihrer Produkte in der realen Welt und erweitern Sie dann die Angebote im Metaverse.

Seien Sie auf jeden Fall so früh wie möglich dabei, dann haben Sie auch ausreichend Zeit, mit Strategien zu experimentieren. Außerdem sind Sie dann sehr nah an der Lebenswelt der jungen Zielgruppe.