Externes Fulfillment vs. eigenes Lager: Welche Strategie passt zu meinem Online-Business?
Online-Händler benötigen ein reibungsloses Fulfillment-Setup
Das Eigenlager bietet die stetige Kontrollmöglichkeit
Vor- und Nachteile beim Eigenlager
Vor- und Nachteile beim externen Fulfillment
Trend im E-Commerce geht zum Outsourcing
ERP-Systeme stellen Lager- und Bestandsmanagement sicher
Fazit: Eigenlagerung oder externer Dienstleister
Mit einer klaren und durchdachten Strategie sowie den daraus abgeleiteten strategischen Aktivitäten behaupten sich Unternehmen am Markt und verschaffen sich Wettbewerbsvorteile. Diese können in einem besonderen Wertangebot im Produkt, einem Service oder einer Dienstleistung liegen. Mehr Umsatz zu generieren, ist zwar der Wunsch vieler Unternehmer, aber dies ist in der Regel zu banal für eine vollumfängliche Strategie.
Wichtiger sind die Fragen, wie Umsatz erreicht werden soll und was das Unternehmen wirklich erreichen will. Strategieansätze im Online-Handel gibt es viele, doch selten entsteht der nennenswerte Mehrumsatz, denn oftmals sind die Herausforderungen des Tagesgeschäftes und festgefahrener Muster zu hoch für Erneuerungen. Die Konzentration auf wenige Ziele ist unumgänglich, da finanzielle Mittel und Kapazitäten begrenzt sind.
Die richtige Strategie in der Logistik sollte immer die Faktoren Kosten, Qualität und Kontrolle berücksichtigen und ein Sourcing-Konzept sowie strategische Allianzen beinhalten. Einerseits bietet externes Fulfillment den Vorteil, dass die Leistung in unmittelbarer räumlicher Nähe des Abnehmers vorhanden ist, aber andererseits hat auch das eigene Lager seine Vorteile, denn der Online-Händler behält die Kontrolle über das Warenlager.
Online-Händler benötigen ein reibungsloses Fulfillment-Setup
Das schnelle Versenden bestellter Artikel sowie eine einwandfrei funktionierende Retourenabwicklung spielen heutzutage eine sehr große Rolle bei der Kundenzufriedenheit.
Dazu kommen die internen Prozesse der Lagerung, Kommissionierung und Verpackung, die eine wichtige Stellschraube entlang der Customer Journey sind. Für die Betreiber von Online-Shops stellt sich daher früher oder später die Frage nach der Eigenlagerung oder einem externen Fulfillment.
Die Unterschiede beider Lagerarten wirken sich direkt aufs Geschäft aus, daher muss sich der Händler vor der Entscheidung gut informieren. Wir haben das Eigenlager und das externe Fulfillment gegenübergestellt und zeigen die jeweiligen Vor- und Nachteile auf.
Das Eigenlager bietet die stetige Kontrollmöglichkeit
Das ist immer dann besonders vorteilhaft, wenn Waren gelagert werden, die besondere Aufmerksamkeit benötigen oder es sich um besonders hochwertige Güter handelt. Des Weiteren ist die Eigenlagerung sinnvoll bei Waren, die besonderes Know-how bei der Lagerung benötigen oder für ihre Einlagerung bzw. den Transport besondere Anlagen oder Equipment notwendig sind.
Ist die Auftragslage stabil und besteht ein geringes unternehmerisches Risiko, dann wird im Allgemeinen die Eigenlagerung empfohlen. Für problemlose Artikel sowie solche, die nicht zu teuer / hochwertig oder empfindlich sind, ist das externe Fulfillment eine gute Alternative.
Allerdings sollten Sie dafür vorher eine Break-even-Analyse durchführen, die angibt, ab welcher Menge sich bei den aktuellen Marktbedingungen der Fulfillment-Dienstleister für die Fremdlagerung vorteilhaft auswirkt.
Ein eigenes Lager bietet die Möglichkeit zur Kontrolle der Prozesse sowie zur Realisierung von Qualitätskontrollen oder anderen Abläufen nach eigenen Ansprüchen.
Vor- und Nachteile beim Eigenlager
Vorteile:
- Priorisierung von Ein- und Ausgängen
- Mehr Kontrolle über die Abläufe und Vorgänge
- Besserer Marktüberblick durch Retouren und Reklamationen
- Eigene Qualitätskontrollen
- Mehr Kundennähe
Nachteile:
- Hohe Fixkosten und anfängliche Investitionen
- Geringe Flexibilität beispielsweise bei Auftragsspitzen
- Begrenzte Skalierbarkeit
- Kapazitätsüberschüsse und -engpässe
- Reduzierter Fokus auf das Kerngeschäft
- Risiko von Leerkosten
- Fehlende Expertise
Externes Fulfillment bietet Flexibilität und hohe Qualität
Bei hoher Fluktuation der Märkte, begrenzten Lagerkapazitäten oder einer schwankenden Nachfrage sollten Online-Händler über die Nutzung eines Dienstleisters für das Fulfillment nachdenken. Mit einem reibungslosen, schnellen und effizienten Prozess in der Logistik können wertvolle Mehrwerte für Online-Shops entstehen. Das Outsourcing der Logistik erlaubt darüber hinaus, sich auf das eigentliche Kerngeschäft zu konzentrieren und vom Know-how der Profis zu profitieren.
Vor allem in dynamischen Märkten lassen sich durch das externe Fulfillment die Kapazitätsüberschüsse und –engpässe abfedern. Das führt zu einem generell niedrigeren Risiko und spart Zeit und Geld. Die hohen Investitionskosten für ein Eigenlager fallen weg und die freigewordenen Ressourcen lassen sich in Strategien für mehr Unternehmenswachstum einsetzen.
Vor- und Nachteile beim externen Fulfillment
Vorteile:
- Kosten angepasst an das Geschäftsvolumen
- Gute Skalierung etwas bei temporären Auftragsspitzen
- Ohne hohe Investitionen
- Geringer Aufwand
- Fokussierung auf das Kerngeschäft
- Abnahme zusätzlicher Dienstleistungen
- Geringes Risiko
Nachteile:
- Standardprozesse bieten wenig Flexibilität
- Abhängigkeit vom Dienstleister
- Keine Priorisierung möglich
- Weniger Kontrolle über die Prozesse
- Weniger Einsicht in das Retourenaufkommen
Trend im E-Commerce geht zum Outsourcing
Online-Händler sehen sich durch die digitale Transformationen, aktuellen globalen Krisen und der steigenden Inflation großen Herausforderungen gegenüber. Als Anbieter im E-Commerce gilt es, sich nicht nur auf den eigenen Online-Shop zu konzentrieren, sondern auch auf Handelsplattformen und Marktplätze. Dazu noch die gesamte Logistik, die viel Zeit und Geld verbraucht.
Daher nehmen immer mehr Händler die Leistungen von Dritten in Anspruch und sourcen einen Teil ihrer Aufgaben und Prozesse aus. Die Auslagerung der Lager- und Fulfillmentprozesse bedeutet im 21. Jahrhundert aber nicht nur, dass ein Lieferant die Einlagerung von Gütern übernimmt. Die neuen Technologien bieten große Optimierungspotenziale und ermöglichen zahlreiche Mehrwertservices für die Endkunden.
Durch Outsourcing mit einem vertraglich gebundenen Logistikpartner lassen sich die hohen Erwartungen der Kunden leichter erfüllen, bei denen die Online-Shops gleichzeitig unter enormem Kostendruck stehen. Kostenloser Versand, schnelle Lieferung und problemlose Retouren gehören zu den häufigsten Kaufentscheidungen in einem Online-Shop. Da kann der Ein-Mann-Betrieb schnell an seine Grenzen kommen.
Anforderungen an eine zukunftsorientierte Logistik
Dem deutschen Online- und Versandhandel geht es prächtig, denn rund 90 % der Bundesbürger bestellen mehr oder weniger häufig online. Die Umsätze lagen 2021 laut dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e. V. 19 % über dem Vorjahr, mit über 83 Milliarden Euro, so das Börsenblatt. Fast alle Bereiche generierten deutliche Zuwächse, angefangen von Lebensmitteln, Drogeriewaren und Tierbedarf, mit einem Plus von 36,4 % bis zu Büchern, mit 10,4 % im Plus gegenüber dem Vorjahr.
Auch die Bestellfrequenz hat sich laut dem Börsenblatt und der Studie des Branchenverbandes bevh erhöht. 40,9 % der Befragten gaben dabei an, öfter als einmal in den vergangenen sieben Tagen online bestellt zu haben. Um an diesem Trend beteiligt zu sein, müssen Online-Händler ihre Versandlogistik den Wachstumschancen anpassen und dieser Prozess beginnt mit einer effizienten Lagerhaltung.
Vor allem kleine Shops und Start-ups haben es zunehmend schwer, gegen die Macht der Marktriesen zu bestehen. Umso wichtiger ist die effiziente Lagerhaltung, die Ressourcen schont, Prozesse schneller abwickelt und die Kundenzufriedenheit steigert. Auch bei der Zustellung sind die Ansprüche der Kunden gestiegen, häufig sind nur externe Dienstleister zur geforderten Flexibilität in der Lage. Dazu kommt der Wunsch nach unkomplizierten Retouren, für die viele sogar bereit sind, einen Aufpreis zu zahlen.
Ist die Lagerhaltung ineffizient aufgebaut, unabhängig davon, ob in der Eigenlagerung oder dem externen Fulfillment, ist es schwer, den anspruchsvollen Kunden genau das zu bieten, was sie fordern. Der Dienstleister kann den gesamten Service vom Eingang der Bestellung bis zur Abwicklung von Retouren übernehmen oder nur für einzelne Aufgaben beauftragt werden.
ERP-Systeme stellen Lager- und Bestandsmanagement sicher
Zu einer zukunftsorientierten Lagerhaltung gehört auch eine durchdachte Lagerverwaltungssoftware. Als Teil eines ERP-Systems kann ein Lagerverwaltungssystem, auch Warehouse Management System genannt, sich flexibel auf die Nachfrage einstellen und die Nachbestellungen automatisieren. Smarte Versandlösungen sind nur ein Aspekt der veränderten Kundenbedürfnisse, denn auch das Thema der Nachhaltigkeit ist wichtig für Konsumenten bei der Auswahl des Online-Händlers.
Viele Händler haben das bereits verstanden, tun sich aber mit der Umsetzung schwer. Umweltfreundliche Verpackungsmaterialien sind am Markt bereits in vielfältigen Ausführungen erhältlich, aber wer hat schon Zeit, die alle zu testen? Überdies muss die Verpackung die Ware schützen und den Transport unbeschadet überstehen. Für die Lieferung wünschen sich Kunden die Auswahl mehrerer Paketdienstleister, sodass sie individuell auswählen können.
Ein externer Fulfillment-Dienstleister hat in der Regel langjährige Kontakte in die Branche und nutzt digitale Schnittstellen zur Paketabwicklung. Das können neue Online-Händler oder kleine Betriebe selbst nicht bieten. Bei durchschnittlich 16 % der bestellten Waren kommt es zu einer Retoure, hier kommen viele Lagerflächen in Eigenregie schnell an ihre Grenzen, dazu wird noch Personal dafür benötigt.
Fazit: Eigenlagerung oder externer Dienstleister
Jeder Online-Shop ist individuell zu betrachten und anhand der vorliegenden Eigenarten die passende Lagerhaltung auszuwählen. Sowohl für die Eigenlagerung als auch für den externen Dienstleister sprechen zahlreiche Vorteile, aber auch Nachteile. Abhängig von den räumlichen Kapazitäten im eigenen Betrieb, den personellen Ressourcen sowie den Eigenschaften der Güter passt nur eine der beiden Lösungen ideal zum Unternehmen.
Sind beide Lösungen realisierbar, dann entscheidet am Ende häufig der Blick auf die Kosten. Sowohl bei den anfänglichen Investitionskosten als auch bei den laufenden Kosten gibt es Aspekte, die für eine der beiden Lagerhaltungen sprechen. Natürlich ist auch ein flexibler Wechsel von einer Lagerhaltung zur anderen möglich. Vorausgesetzt ein leistungsstarkes ERP-Systems ist im Einsatz, damit während der Umstellungen keine wertvollen Daten und Informationen verloren gehen.
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